Offener Wohn-Essbereich – Ideen, Einrichtung & Tipps
Kein Platz? Oder einfache keine Lust auf ein abgetrenntes Esszimmer? Die Gründe, aus denen wir uns für einen kombinierten Wohn- und Essbereich entscheiden, sind vielfältig. Genau so individuell sind die Gestaltungsmöglichkeiten dieses Bereichs der Wohnung. Fest steht: Der Trend liegt ganz klar in offenen Häusern und Wohnungen. Dass jedes Zimmer einzeln abgetrennt ist, ist ein altes Konzept. Das gilt auch in Sachen Essbereich.
Welche Vorteile und Nachteile es gibt, welche Einrichtung den offenen Essbereich aufwertet und wie sich die Bereiche einfallsreich voneinander trennen lassen… das erfahren Sie hier.
Finden Sie Ihren Stil und Ihre Gestaltungsmöglichkeiten. Mit den passenden Möbeln, Farben und Accessoires steht dem Essen, Feiern, Freundetreffen im fließenden Wohn- und Essbereich nichts mehr im Weg.
Vorteile und Nachteile des offenen Wohn-Ess-Bereichs
Unter einem offenen Wohn-Ess-Bereich versteht nicht jeder das Gleiche. Einerseits kann damit eine offene Küche gemeint sein, an die sich ein größerer Essbereich oder sogar ein Wohnzimmer anschließt. Andererseits kann darunter aber auch ein Wohnzimmer mit integriertem Essbereich aber ohne Küche verstanden werden. Unserer Wohnmagazin-Ideen beziehen sich auf letztere Variante ohne Küche. Wer Tipps zur offenen Wohnküche sucht, kann einen Blick auf unsere Seite Offene Küchen werfen.
Nachteile – und wie sie sich umgehen lassen:
- Gerüche: Auch wenn die Küche nicht in den offenen Bereich integriert ist, kann es doch passieren, dass die Gerüche des aufgetischten Essens sich im ganzen Zimmer verbreiten. Je nachdem, um welche kulinarischen Köstlichkeiten es sich handelt, kann sich deshalb der ein oder andere Duft festsetzen. Allzu schlimm ist das allerdings nicht, schließlich wird nicht rund um die Uhr gegessen, gekocht wird in der separaten Küche. Lüften nach dem Essen hilft bereits.
- Geräusche: Hier wird gegessen und geredet, da wir fern gesehen, da möchte jemand lesen und ein anderer will seine Lieblingsmusik so richtig laut hören? Kann passieren. In einem offenen Wohn- und Essbereich kann die Geräuschkulisse theoretisch auch etwas diffus und nervig werden. Wenn im Haushalt allerdings keine riesige Großfamilie lebt, dürfte es kein größeres Problem darstellen, sich anders zu arrangieren. Kopfhörer beim Fernsehen oder Musikhören, Hausaufgaben im eigenen Zimmer machen, Leseecke im Schlafzimmer einrichten – so lassen sich die Geräusche voneinander trennen.
- Heizen: Je größer ein Raum ist, desto schwieriger ist er zu heizen. Das ist natürlich sehr pauschal formuliert und hängt letztendlich von vielen Faktoren ab. Bevor Sie sich allerdings für einen komplett offenen Wohn-Essbereich entscheiden, denken Sie auch die Heizsituation gut durch. Wie wird geheizt, wo gibt es Heizquellen, wie soll die Temperatur im entsprechenden Raum sein?
- Ordnung: Für ordentliche Menschen stellt dieser Punkt natürlich kein Problem dar. Wer allerdings gerne aufräumt, indem er die Unordnung vom einen ins andere Zimmer verlagert, sobald zum Beispiel Besuch kommt, schafft sich mit dem offenen Wohnbereich einen Anreiz, ein für alle Mal ordentlich zu werden. Denn was hier im Esszimmer liegt, liegt auch im Wohnzimmer offen herum und umgekehrt. Also: Lieber gleich richtig aufräumen. Dann klappts auch mit der Ordnung im offenen Wohnbereich. Hilfreich sind hier Schränke, Sideboards und Aufbewahrungssysteme, die nicht nur praktisch sind, sondern auch gut aussehen können.
Vorteile des offenen Wohn- und Essbereichs:
- Offenheit: Wer auf eine Wand oder Abtrennung zwischen Wohn- und Essbereich verzichtet, holt mehr Helligkeit und Weite in die Wohnung. Natürlich können auch Raumtrenner die Bereich unterteilen, letztendlich wirkt ein verbundener Ess- und Wohnbereich aber immer offener, einladender und heller als zwei separate Räume.
- Praktische Gründe/Platzsparend: Natürlich „zwingt“ auch manchmal der Platzmangel uns dazu, den Essbereich in den Wohnbereich zu integrieren. Das gilt vor allem in Mietwohnungen. Das soll nicht heißen, dass sich aus dieser Not nicht eine Tugend machen ließe. Mit der richtigen Dekoration und Gestaltung wird auch in kleinen Wohnungen der kombinierte Wohn- und Essbereich zum stimmungsvollen Raum. So lässt sich der vorhandene Platz sinnvoll und praktisch nutzen.
- Geselligkeit: Besonders in gemütlicher Runde zeigen sich die Vorteile eines offenen Wohn- und Essbereichs. Ob bei Feiern, beim Familienabend oder sonstigen Zusammenkünften: Wer im separaten Esszimmer eingesperrt ist, für den gibt es nicht viel Abwechslung. Anders sieht das aus, wenn die Couch in der Nähe ist, wenn der Raum etwas weitläufiger ist oder vielleicht ein Sessel in der Ecke steht. Gäste und Familien können sich im offenen Wohnbereich verteilen, einige sitzen am Esstisch, andere machen es sich auf der Couch gemütlich, ohne dass jemand ausgeschlossen wäre.
- Möglichkeiten: Auch in Sachen Gestaltung und Dekoration bieten sich viele kreative Möglichkeiten. Ein durchgängiges Deko-Konzept kommt in einem offenen Raum mit mehreren Funktionen besonders zur Geltung.
Anordnung im Wohn-Esszimmer – In einer Reihe
Wie die Möbel im offenen Wohn- und Esszimmer angeordnet werden, hängt nicht zuletzt vom Grundriss, der Größe des Zimmers und der verfügbaren Wandfläche zusammen. Eine Möglichkeit für kleinere Räume ist es, den Esstisch in einer Reihe mit dem Fernseher zu positionieren. Gleichzeitiges Fernsehen und Am-Esstisch-Sitzen ist hier eher schlecht. Diese Anordnung ergibt sich vor allem durch lange, schmale Zimmer, die wenig durchgängige Wandfläche haben. Das Design der verschiedenen Bereiche ist aufeinander abgestimmt. Die rote Farbe des Fernsehschranks wird an der Wand aufgegriffen. Die restlichen Möbel sind modern-neutral in weißer Farbe bzw. transparenter Struktur gehalten.
Anordnung im Wohn-Essbereich – Esstisch neben der Couch
Auch dieses Beispiel zeigt eine Anordnung in einer Reihe an der Wand entlang. Hier ist der runde Esstisch neben der Couch platziert. Daraus ergibt sich ein stimmiges Gesamtbild mit den Sitzmöbeln auf einer Seite des Raums. Der Fernseher kommt dem Esstisch hier nicht in die Quere. Auch diese Anordnung entspricht eher den Möglichkeiten eines kleineren Raums. Vorteil und gleichzeitiger Nachteil ist der runde Tisch. Einerseits nimmt er mehr Platz in Anspruch als ein rechteckiger Tisch, andererseits können hier mehr Leute Platz nehmen, zur Not passt immer noch ein Stuhl in die Runde.
Anordnung im großzügigen Wohn- und Essbereich – Tisch und Couch versetzt
Wenn Wohnung oder Haus mehr Platz für eine offene Etage bieten, kann natürlich auch die Anordnung der Möbel im Wohn-Esszimmer großzügiger ausfallen. Hier stehen Couch und Esstisch in zwei verschiedenen Bereichen des großen Raums, die für sich genommen jeweils als eigenes Zimmer durchgehen würden – nur mit dem Unterschied, dass die nicht durch eine Wand getrennt sind.
Tisch und Couch sind versetzt zueinander positioniert. So wird die freie Fläche sinnvoll genutzt. Eine Besonderheit stellt außerdem der Boden dar: Im vorderen Bereich geht der Holzboden in einen Fliesenboden über. Hier schließt sich die offene Küche an, die durch den Fliesenboden optisch und funktional klar vom Wohnbereich abgegrenzt ist.
Regal als Raumtrenner im offenen Wohnbereich
Eine Möglichkeit das kombinierte Wohn- und Esszimmer optisch zu unterteilen, stellen Regale und Möbel dar. Dazu bieten sich entweder halbhohe Möbel an, wie etwa Sideboards, Bänke oder niedrige Tische. Auch höhere Schränke und Regale sind als Raumtrenner denkbar. Achten Sie dabei darauf, dass das Möbelstück nicht zu massiv ist. In Sachen Raumtrenner sind Regale mit offenen Fächern eine gute Lösung, so ist der Sichtschutzeffekt zwar gegeben, der Raum ist aber nicht komplett getrennt. Bedenken Sie generell: Ein Möbelstück als Raumtrenner wird von beiden Seiten gesehen. Ein Schrank mit hässlicher Rückwand sieht leider nur von einer Seite gut aus.
Halbhohe Wand zur Unterteilung des Wohn- und Essbereichs
Anstatt Zimmer und Wohnbereiche komplett voneinander abzutrennen, können Sie sich für eine halbhohe Wand entscheiden. Ob als Durchreiche oder als in den Raum ragendes Element: Eine Trennmauer mit halber Höhe (ca. 120 cm) ist nicht nur praktisch, sondern wertet den offenen Raum auch optisch auf. Verschiedene Wohnbereiche lassen sich so voneinander trennen und gehen im großen offenen Raum nicht verloren. Halbhohe Mauern lassen sich auch nachträglich noch einziehen, z.B. mit Leichtbauweise. Sie bieten außerdem Platz für Verkabelungen und Leitungen.
Den Wohn- und Essbereich durch Farben optisch voneinander trennen
Ganz ohne Bauen, Schrauben und Sägen kommt dieser Raumtrenner in die Wohnung: Gemeint ist der Einsatz von Farbe. Unterteilen Sie die verschiedenen Bereiche einfach farblich. Das kann an der Wand passieren, wie auf unserem Beispielbild. Gestalten Sie die Wand des Wohnbereichs in einer anderen Farbe oder machen Sie umgekehrt die Wand des Esszimmers bunt. Tipp: Lassen Sie einen der Bereiche weiß bzw. hell, während der andere eine markante oder kräftigere Farbe bekommt. Die Kombination von zwei kräftigen Farben kann auf Dauer zu dominant sein. Verschiedene Farben können sich aber auch in anderen Bereichen finden, während die Wände weiß bleiben. Richten Sie den den Wohnzimmerbereich zum Beispiel in Rottönen ein (Kissen, Dekoration, Möbel) und den gestalten Sie den Essbereich mit Akzenten in Orange. Auch hier gilt: Entscheiden Sie sich bewusst für eine Farbkombination, die Ihnen auch auf Dauer zusagt.
Nischen und Ecken zur Unterteilung nutzen
Da, wo der Grundriss des Raums gewisse Einteilungen bereits vorschlägt, können diese zur Gliederung des Wohn- und Essbereichs genutzt werden. Unsere Beispielbilder zeigen zum einen den Esstisch in einer Nische, während Sofa und Fernsehmöbel ein Stück weiter nach vorne einen Platz finden. Auf dem unteren Bild ist ein Raum zu sehen, der einen abgetrennten Bereich hat, der im 90°-Winkel zum restlichen Raum positioniert ist. Auch hier kann eine lauschige Essecke eingerichtet werden.
Die Dekoration beider Räume unterschiedet nur dezent zwischen „Wohnen“ und „Essen“. Im Großen und Ganzen findet sich ein durchgehendes Deko-Konzept in Sachen Farbe und Materialien. Nicht fehlen dürfen in beiden Fällen die markanten Lampen über dem Esstisch.